Katzenshows mit Richter – Warum?

Warum gibt es das Richten von Katzen (auch Hunden) überhaupt?

Einige von euch haben wahrscheinlich schon eine Katzenshow besucht oder zumindest davon gehört, dass Zuchtkatzen und -kater auch in quasi Schönheits-Wettbewerben gegeneinander antreten. Dies ist nicht einfach ein alt-eingesessener Brauch oder aus Eitelkeit der Züchter entstanden. Es hat einen tieferen Sinn für dieses „Richten“, wie es im Fachjargon genannt wird, und dem wollen wir in diesem Blog-Artikel ein bisschen auf den Grund gehen.

Was passiert beim „Richten“?

Beim sogenannten Richten werden zuvor angemeldete Katzen in verschiedene Klassen eingeteilt. Dies sind die häufigsten Klasseneinteilungen: Kastraten oder Zuchtkatzen sowie Rasse als Hauptklassen und folgende Nebenklassen: Farbe bzw. Muster, Größe, Felllänge und allgemeine Klasse. Die Einteilung der Klassen erfolgt hauptsächlich durch die jeweiligen Katzenverbände, welche die Richtshows veranstalten, und können von Show zu Show variieren.

Nachdem ein/e ZüchterIn seine/ihre Katzen für die verschiedenen Klassenbewerbe angemeldet hat, gilt es dann erst einmal zu warten. Zu warten auf den Aufruf des/der RichterIn zum jeweiligen Klassenbewerb. In der Zwischenzeit werden die Katzen den interessierten Besuchern der Richtshow in genauest vorgeschriebenen Habitaten (Showkäfigen) präsentiert.

Beim Richter bzw. bei der Richterin werden dann die Merkmale der Katze in Punkten bewertet – ähnlich unserer Schönheitswettbewerbe. Die Katze mit den meisten Punkten in einer Klasse wird dann mit dem Champion-Titel ausgezeichnet (es gibt auch 2. und 3. Platz). Erlangt die Katze mehrere Titel, so wird ihm/ihr der Titel Grand-Champion verliehen.

Warum gibt es dieses Richten?

Ist ja alles schön und gut, wirst du jetzt wahrscheinlich denken, aber wozu braucht man das eigentlich? Warum wird rund um das Richten so ein Aufwand betrieben?

Wer nimmt an Richtshows teil?

Es gibt Shows für Kastraten und für Zuchtkatzen. An Richtshows können grundsätzlich alle KatzenbesitzerInnen teilnehmen, die einem Katzenverein angehören. Die Zugehörigkeit zu einem Verein ist besonders für Züchter eine Voraussetzung, um überhaupt eine Rassezucht betreiben zu können. Denn ohne Verein gibt es keinen Stammbaum, ohne Stammbaum keinen Ahnennachweis und ohne Ahnennachweis ist der Käufer bzw. die Käuferin auf das Wort des/der Züchters/In angewiesen. Was nicht unterstellen soll, dass ZüchterInnen dies ausnützen würden, aber schon allein für den Nachweis, dass es sich nicht um eine Geschwister-Verpaarungen handelt, ist ein Stammbaum notwendig.

Und warum dann noch das Richten?

Obwohl es, wie schon erwähnt, auch Richtshows für Kastraten gibt, liegt der Hauptgrund im Richten in der Überprüfung der Rassekriterien von Zuchtkatzen durch unabhängige RichterInnen. Also unabhängig im Sinne, dass nicht der/die ZüchterIn selbst einfach bestimmen kann, ob seine Zuchttiere den Rassekriterien entsprechen. Damit wird in weiterer Folge gewährleistet, dass die für die Zucht verwendeten Tiere nicht nur einen Stammbaum besitzen, sondern auch den Rassekriterien entsprechen. Dafür müssen diese erfolgreich an Richtshows teilgenommen haben und immer wieder teilnehmen. Wie oft, in welchen Abständen und in welchen Klassen hängt dann von den jeweiligen Vereinsbestimmungen ab.

Zusammengefasst

Durch die notwendige Zugehörigkeit zu einem Katzenverein und durch die Einhaltung der Vereinsbestimmungen, gewährleistet das Richten also, dass die zur Zucht verwendeten Tiere gesund sind, nicht ausbeuterisch vermarktet werden und zu guter Letzt auch den gewünschten Rassekriterien entsprechen. Also alles, was sich zukünftige KatzenbesitzerInnen erwarten, wenn sie ihre Katze aus einem Zuchtbetrieb erstehen. Deshalb finden solche Richtshows in ganz Europa (und weltweit) regelmäßig statt.